Stimmungsvolles Konzert in Mörfelden

04.03.2024

Stimmungsvolles Konzert in Mörfelden

Seit dem Jahr 2009 besteht eine Kooperation zwischen der Organisation Live Music Now (LMN) und der NRD. Bis zu vier Konzerte pro Jahr organisieren beide Parteien – Nutznießer sind die Bewohner*innen des Standortes Walldorf und deren Eltern.

„Musik heilt, Musik tröstet, Musik bringt Freude.“ Dieses Zitat stammt vom weltberühmten Geiger Yehudi Menuhin (1916-1999), der Musik nicht nur als Kunst verstand, sondern als Beitrag zu einer besseren Gesellschaft. Musik kann therapieren und verbinden – besonders dort, wo Sprache versagt. Dieser Gedanke liegt der von ihm 1977 in Großbritannien gegründeten Organisation Live Music Now zu Grunde. Auch in Deutschland gibt es rund 25 „Ableger“ dieser Bewegung – der LMN-Verein Frankfurt feiert im kommenden Jahr 25-jähriges Bestehen.

LMN gibt jungen Künstler*innen die Chance, in einer für sie völlig ungewohnten Umgebung zu spielen. Diese Erfahrung hat auch das „Boefi Duo“ am vergangenen Freitagabend im NRD-Wohnstandort Mörfelden gemacht. Bodam Lee aus Korea und Efi Polonidou aus Griechenland, beide 22, studieren an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Frankfurt am Main im 7. Semester, haben sich zu Beginn ihres Studiums dort kennengelernt. Seit rund einem Jahr spielen sie „ihr“ Instrument, die Geige, gemeinsam im privaten Kreis. In Mörfelden nun hatten sie ihre Auftrittspremiere, eine für alle ganz besondere.

Peter Rechthien (li.) begrüßte die beiden Musikerinnen Efi Polonidou (Mitte) und Bodam Lee (re.). Alle Fotos: J. Albus / NRD
Peter Rechthien (li.) begrüßte die beiden Musikerinnen Efi Polonidou (Mitte) und Bodam Lee (re.). Alle Fotos: J. Albus / NRD

Musik wirkt

Wie sehr die Bewohner*innen dieses Angebot zu schätzen wissen, sah man an den über 35 Klient*innen, Betreuer*innen und Eltern, die sich im Gemeinschaftsraum im Ludwig-Richter-Weg zusammenfanden, um sich das Konzert anzuhören. Diesmal war es ein Violine-Konzert. Die beiden jungen Musiker*innen Lee und Polonidou führten professionell durch das Konzert, kommentierten, erklärten und interpretierten ihre Stücke. Man konnte spüren, wie ruhig es im Saal wurde, als das Duo voller Inbrunst begann, die Stücke darzubieten. Bodam Lee und Efi Polonidou führten durch 300 Jahre Musikgeschichte, nach jedem beendeten Stück erhielten sie tosenden Applaus der Zuhörenden. „Es war eine ganz besondere Atmosphäre“, sagt Bodam Lee kurz nach dem einstündigen Auftritt. „So ehrliche und direkt.“ Ja, stimmt ihr Efi Polonidou zu, es war ein sehr besonderer Auftritt.

Mit der NRD kooperiert LMN seit 2009. Seitdem finden im Standort Mörfelden-Walldorf zwei bis vier Konzerte pro Jahr statt – in der Coronazeit unter freiem Himmel. Dagmar Eschinger-Otto von LMN ist seit 2008 ehrenamtliche Konzertbegleiterin und seit 2009 Ansprechpartnerin für die NRD. „Allein im vergangenen Jahr hat LMN im Rhein-Main-Gebiet 247 Konzerte organisiert“, weiß sie. Immer wieder sei sie positiv überrascht, wie sehr Musik auf Menschen wirke. So auch an diesem Abend.

Für die NRD organisierte bis 2023 Fabien Muller, Leitung Teilhabe Kreis Groß-Gerau, die Konzerte – Termine suchen, Saal bestuhlen, Musiker*innen gegebenenfalls abholen und heimfahren, ein paar einführende und begrüßende Worte, kleine Geschenke besorgen und dergleichen. Im vergangenen Jahr dann übergab er das „Organisationszepter“ dem Ehepaar Gabi und Peter Rechthien, dessen Tochter Jenny Klientin der NRD ist und in Mörfelden lebt. Beiden, Gabi und Peter, sind die Konzerte eine Herzensangelegenheit. Als Dank für das Violine-Konzert übergaben sie den beiden jungen Musikerinnen je einen selbstgemachten NRD-Kalender und eine von der NRD produzierte Brotbackmischung.

Übrigens: Das nächste Konzert findet schon am 5. April statt. An diesem Nachmittag begrüßt die NRD an gleicher Stelle das Paul Walke Trio aus Mainz - Jazz vom Feinsten. 

Das ist Live Music Now (LMN)

Live Music Now fördert junge, besonders qualifizierte Künstler*innen, die am Beginn ihrer Karriere stehen. Ihre Musik soll Menschen zugutekommen, die aufgrund ihrer Lebensumstände nicht in Konzerte gehen können – wie etwa Menschen, die dauerhaft oder vorübergehend in Krankenhäusern, Altenheimen, Waisenhäusern, Strafanstalten, Hospizen oder anderen sozialen Einrichtungen leben. Für diese Menschen wird die Musik zur Brücke zum Leben und bietet Hilfe, wo Sprache versagt. Das Konzertieren vor außergewöhnlichen Menschen in ungewohnter Umgebung bietet wiederum den jungen Künstler*innen eine wichtige Erfahrung auf dem Weg zu menschlicher und künstlerischer Reife und soll das Empfinden der eigenen Sensibilität und Ausstrahlung fördern. Bei LMN arbeiten ausschließlich ehrenamtliche Mitarbeiter*innen.

Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie

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